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Coronika – ein Resümee nach drei Monaten

Heute ist der 22. Juni 2020 – das muss an dieser Stelle einmal betont werden, denn findest du nicht auch, dass die Zeit aktuell wirklich rast? Aber sei es drum, für uns waren die letzten drei Monate eine aufregende und herausfordernde Zeit, die wir genutzt haben, um einen Beitrag zu leisten, um die aktuelle Situation zu meistern. Wir möchten nach über drei Monaten die Gelegenheit nutzen unsere Erkenntnisse und Learnings in dieser speziellen Zeit mit dir zu teilen und dir zeigen, wo die Reise für Coronika hingeht.

Heute ist es auf den Tag genau 13 Wochen her, dass die erste Version unserer Coronika App im Google Playstore erschienen ist. Coronika ist aus dem Gedanken heraus entstanden eine einfache, datenschutzfreundliche Lösung in Zeiten des Lock-Downs bereitzustellen. Innerhalb von drei Wochen haben wir die erste Version der App entwickelt und wollten diese in den beiden relevanten App Stores von Apple und Google veröffentlichen.

Unser erster Uploadversuch wurde von beiden Betreibern abgelehnt, denn wenige Tage zuvor wurden die Richtlinien durch Apple und Google so angepasst, dass nur Gesundheitsorganisationen (Krankenhäuser, Ämter, etc.) Apps im Kontext von Covid-19 veröffentlichen dürfen ( vgl. Spiegel 06.03.20)

Dies war ein wahrer Schockmoment, haben wir doch drei Wochen 24/7 an diesem Projekt gearbeitet und sahen uns nun einem scheinbar unüberwindbaren Bollwerk gegenüber.

Lektion 1: Behalte in dynamischen Zeiten die sich verändernde Situation im Blick, um deine Lösung oder Strategie entsprechend anzupassen.

Als wir mit der Entwicklung begonnen haben, war noch keine Veränderung der Richtlinien erkennbar. Doch die große Zahl an “Fake Corona Apps und Spielen”, die in die Stores strömten, haben die Betreiber dazu veranlasst eine sinnvolle Reißleine zu ziehen. Wir haben erst am Abend der Fertigstellung diese Änderung der Richtlinien entdeckt, was dazu hätte führen können, dass wir unsere App überhaupt nicht veröffentlicht werden kann.

Nachdem wir den Schock verdaut haben, haben wir begonnen Unterstützer zu suchen, die uns bei der Veröffentlichung helfen und haben uns sehr gefreut, in den Reihen der Bundesministerien Fürsprecher zu finden, die uns bei der Veröffentlichung im Google Play Store begleitet haben. Auch diese “Launch-Phase” war sehr lehrreich vor allem haben wir gelernt geduldig zu sein.

Lektion 2: Gut Ding will Weile haben.

Nachdem wir im Google Play Store am 15.03. live waren, waren Coronika eine von zwei “Corona Apps” im Google Play Store, die auch als solche gelistet wurden. Es folgte etwas Berichterstattung und auf Grund des riesigen Momentums rund um das Thema erreichte unsere App schnell über 10.000 Downloads.

Gute zwei Wochen später veröffentliche das Robert-Koch-Institut die “Datenspende App”, um Gesundheitsdaten zur Erforschung von Covid-19 Symptomen zu erfassen. Durch die massive Medienwirksamkeit haben wir es als eine von zu diesem Zeitpunkt 3 Lösungen ohne Marketingbudget geschafft die Play Store Charts zu stürmen:

Quelle: Google Play Store, Stand 09.04.20

Lektion 3: Reite die Welle, bis sie bricht.

Wir waren zur richtigen Zeit am richtigen Ort und haben so tausende neue Nutzer dazu gewonnen. Wir haben zahlreiches positives wie kritisches Feedback zu unserer App erhalten und dies konstant in unseren Prozess mit einfließen lassen. Ohne das Momentum hätten wir niemals so viel Nutzerfeedback erhalten. Es war also gut geduldig zu sein, aber noch besser zumindest mit einer ersten Version live zu sein.

Parallel dazu startete das Folgeprogramm des WirvsVirus Hackathons, an dem wir nicht teilgenommen haben, da wir zu diesem Zeitpunkt mit unserer Lösung schon zu weit waren. Wir haben die Gelegenheit genutzt uns jedoch im Folgeprogramm, dem Solution Enabler zu bewerben und sind seitdem 1 von 120 Teams, die an Lösungen zur Bewältigung von Covid-19 arbeiten. Seitdem ist unser Coronika Team Teil des Solution Enabler Programms und tauscht sich wöchentlich mit anderen Teilnehmern und Experten aus. In den vergangenen Wochen haben wir mit unzähligen Akteuren des Gesundheitswesens Kontakt und haben neben spannenden Kontakten auch hilfreiche Ressourcen an die Hand bekommen. – an dieser Stelle ein riesiges Dankeschön an Project Together für die Organisation.

Lektion 4: (Fast) Alles ist möglich.

Wir haben gelernt, dass mit einem guten Produkt und einer klaren Vision fast alles möglich ist und so auch mit den Entscheidern an einen Tisch kommt. Die Unsicherheit und Dynamik, die die Corona Krise an vielen Stellen erzeugt hat, hat Entscheider aktiver und mutiger werden lassen.

Nun ist vergangene Woche die Corona-Warn-App veröffentlicht worden, wir haben den Weg hin zum Launch natürlich aufmerksam verfolgt, nicht, weil wir die App als Konkurrenz ansehen, sondern weil wir Coronika innerhalb der Patient Journey Trace, Test, Treat zwischen Tracing und Testing sehen. In den letzten Wochen haben wir zu hören bekommen, dass unsere App eine Art “digitaler Mundschutz” sei, da sie hilft sich kontinuierlich mit der Situation auseinander zu setzen und verhindert, dass die Nutzer das Thema aus den Augen verlieren.

Lektion 5: Manchmal ist der Use Case ein anderer.

Wir haben Coronika für die breite Bevölkerung entwickelt und freuen uns sehr, dass zehntausende Nutzer unsere App installiert haben. Dennoch haben wir festgestellt, dass wir mit Coronika in einem anderen Kontext einen größeren Beitrag leisten können.

Und so haben wir unser Produkt und unsere Zielgruppe weiter geschärft und freuen uns hiermit unser neues Projekt ankündigen zu dürfen:

Coronika for Enterprise

Die Corona Krise wird uns noch eine ganze Weile beschäftigen. Unser aller Aufgabe ist die Eindämmung der Verbreitung des Virus.

Die Mitarbeiter vieler Unternehmen kehren langsam zurück in ihre Büros und kleine, wie große Unternehmen sehen sich mit der Frage konfrontiert Hygienekonzepte zu entwickeln, um präventiv Maßnahmen zu ergreifen, um einen Infektionsherd im eigenen Unternehmen zu verhindern.

Mit Coronika for Enterprise bieten wir nun Unternehmen die Möglichkeit ihren Mitarbeitern ein solches Tool als Hygienemaßnahme an die Hand zu geben. Folgende Features enthält die Enterprise Version:

  • Erfassen der Meetingteilnehmer im Kalender als Kontake
  • Unternehmensspezifische Hygienetipps
  • Erinnerung an Hygieneregeln (Händewaschen vor und nach einen Meeting)
  • Export der Kontakte im Falle einer Infektion, um Infektionsketten nachvollziehen zu können.

Wir suchen aktuell einen Partner, der die erste Version von Coronika for Enterprise mit uns kostenlos pilotieren möchte. Wir sind parallel mit Akteuren aus der Wissenschaft in Kontakt, die unseren Pilottest begleiten, um die Wirksamkeit dessen nachzuweisen.

Möchtest du Coronika for Enterprise in deinem Unternehmen nutzen?

Bei Interesse schreib uns gerne eine Mail an: info@kreativzirkel.de


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